Sonntag – Tag 7
Ich stehe nicht gleich auf, sondern geniesse für einen Moment den Blick aus dem Zelt auf die Koppel.
Der Tag beginnt sehr ruhig.
Wir versorgen die Pferde und uns, dann fahren die anderen los um einen Platz für den Abend zu finden.
Ich habe Zeit für mich, Zeit, die Pferde zu putzen, Zeit, mit der Dame die mit ihren Hunden vorbei kommt zu sprechen, Zeit zu lächeln.
Gegen 9.30 kommen die beiden zurück.
Wir bereiten die Pferde vor und reiten zu dritt mit den 6 Pferden los.
***
Wir starten wir mit der Idee, ungefähr 25 – 30 km weiter zu reiten. Die Luftlinienentfernung beträgt etwa 20 km.
Unterwegs merken wir, dass die angegebenen Reitwege zum Teil schwer zu finden und manchmal auch gar nicht mehr aktuell sind, weil sie zugewachsen oder eingezäunt sind.
Wir laufen mit den Tieren. Umwege entstehen.
Gefühlt sind das mächtig viele Kilometer.
Wir haben uns total verschätzt. Wege die für Pferde geeignet sind sind wirklich sehr schwer einzuschätzen.
Zugewachsene Stellen, neue Sperrungen, andere Felder Bewirtschaftung.
Wir durften erfahren, dass die Strecken bis zu 3x so weit sein können wie angegeben.
Wir geraten in die Dunkelheit. Das verlängert unsere Reise noch, da wir natürlich Strassen auf denen Autos fahren dürfen in der Dunkelheit komplett zu vermeiden suchen.
Nach einer sehr ermüdenden Tour, weg von Autostrassen kommen wir erst weit nach Mitternacht an der Koppel an.
Es ist ein Bauplatz in einem kleinen Ort, direkt neben dem Haus des Bürgermeisters.
Todmüde und sehr glücklich, dass wir alle Pferde sicher auf die Koppel gebracht haben baue ich mein Zelt auf und warte noch bis die Anderen mit dem Weidezaun und dem restlichen Gepäck wiederkommen.
Wie ein kleiner Stein schlafe ich und träume von der Sternschnuppe, die ich unterwegs gesehen habe.