Wie ich meinem Krafttier begegnete – Teil 3

Ich war wohl rückwärts durch die Zeit gelaufen.
Nachdem ich mich aufgerappelt hatte rannte ich weiter. Vorwärts jagte ich wieder durch Raum und Zeit.
Eindrücke, Bilder und kleine Kometen flogen in hoher Geschwindigkeit an mir vorbei.
Als es zu dämmern begann war ich in einer weiten Landschaft gelandet, an deren Horizont sich vereinzelte Bäume als dunkle Silhouette abhoben.
Im Schatten hoher Gräser trottete ich weiter ohne wirklich zu wissen, wer ich bin.

Als es heller wurde fiel mein Blick auf ein Tier in einem Teich; als Spiegelbild im Wasser huschte es vorbei.

Während meines *Traums* konnte ich das Tier niemals vollständig sehen.
Meine Empfindungen in diesem Körper, der Blickwinkel, aus dem ich die Welt hatte wahrnehmen dürfen hinterließen deutliche Eindrücke. Damit begann ich auch, mich selber vollständiger wahrzunehmen.

Noch bevor die Trommeln mich zurück riefen, spürte ich die Präsenz eines mir sehr vertraut gewordenen Tieres ganz deutlich an meiner Seite.
Wir kannten einander so gut, als wäre jeder von uns ein wieder entdeckter Teil des Anderen.
Gemeinsam waren wir durch die Jahrhunderte geeilt.
Viele Leben hatten wir miteinander verbracht; wir hatten gejagt und gefressen, wir waren gefressen, und immer wieder neu geboren worden.

Wie hatte ich all das in meinem Leben als Mensch vergessen können?

Seit dieser Reise zu meinem Krafttier ist es so selbstverständlich spürbar und begleitet mich seitdem durch mein Leben.

Wenn du genau schaust, kannst du mein Krafttier neben mir laufen sehen.

Es weicht nicht von meiner Seite, an der es seit Jahrtausenden seinen Weg mit mir geht.