Wie ich meinem Krafttier begegnete – Teil 2

Ich fand mich wieder in einem Nest.
War ich zu einem Tier geworden? Ein Mensch schien ich jedenfalls nicht mehr zu sein.
Mein Magen knurrte und ich räkelte mich, es roch vertraut und ich bemerkte dass ich nicht alleine war.
Meine Gedanken kehrten zurück und zogen ihre Schlüsse:
Ich war in einem Nest. Bedeutete das, dass ich einem Vogel begegne?
Im Nest lagen keine Eier und es war nicht hoch oben in der Luft, sondern nah am Boden.
Hoffentlich kommt keine Ente, dachte ich noch.
In meinem Nest begann ich meinen Kopf in alle Richtungen zu wenden um mehr sehen zu können.
Ich blickte auf und sah hinter wehenden hohen Gräsern einen Wolf auftauchen und wieder verschwinden.
Mein Körper bewegte sich weiter und es fühlte sich an, als habe ich vier Beine, keine Hände zum Greifen oder Festhalten. Ich fiel ein Stück weiter nach unten. Um mich herum spürte ich Körperwärme, geborgene Unruhe und Wärme meiner Geschwister. Jemand trat mit samtigen Pfoten gegen meinen Rücken.
Als nächstes hörte einen Schrei durch die Nacht gellen und hatte plötzlich den Eindruck, dass riesige Flügel über mir flattern und den Mond verdecken. Dann fauchte etwas und der Luftzug der flatternden Flügel verlor sich in der Dunkelheit.
Ich begriff, dass ich ein Tier war und ich begann zu laufen.
Ich lief und lief.
Ich lief durch Jahrhunderte, ich lief an Jahrtausenden entlang.
Dann hörte ich einen gewaltigen Knall;
zu Sternenstaub geworden schien ich zu explodieren und wurde durch die Luft geschleudert.

Fortsetzung folgt