Wahlen, die mein Leben verändert haben.

tiefgreifend verändert hat sich mein Leben mit der Wahl, Mutter zu werden.

Das war 1995.

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Ich wollte immer „frei sein“.
Im Herzen hatte ich bis dahin als eine Nomadin gelebt, als eine Reisende, habe mich mit Bruce Chatwin identifiziert, bin alleine im Himalaya gewandert, habe ziemlich riskante Klettertouren unternommen und jeden Pfennig (so hieß das das damals noch) für Tanzweiterbildungen, Reisen und Gesangsunterricht ausgegeben.
Dabei schienen mir Dinge wie Essen und Wohnen überbewertet zu sein. Ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen konnte ich im Sommer immer finden.

Gelebt habe ich von Strassentheater, Luft & Liebe und von Tai Chi Kursen, die ich ab und zu gegeben habe.
Oder ich habe mit schwer erziehbaren Jugendlichen gearbeitet, vor denen Andere Angst hatten, weil diese zu Gewalttätigkeiten neigten. Ich entwickelte ein gutes „Händchen“, mit ihnen in Kontakt zu kommen.
Damals schon haben mich Herausforderungen jeglicher Art irgendwie magisch angezogen.
Immer schon fand ich Spass daran, Lösungen für scheinbar unlösbare Probleme zu finden.

Und dann war ich schwanger.

Unter den skeptischen Blicken vieler meiner damaligen Freunde war es für mich vom ersten Augenblick an sonnenklar, dass dieser Sternenbewohner durch meinen Körper auf die Erde kommen würde.

Mein Frauenarzt erklärte mir zwar eine Zeit lang, dass das gar nicht möglich sei, das hielt mich aber nicht davon ab, eine Hausgeburt zu wagen.

Diese Wahl die ich traf hatte nachhaltige Konsequenzen auf mein Leben.
Als Mutter eines zauberhaften Sohnes habe ich neben den vielen weisen Dingen, die nur Kinder wissen und den schönen gemeinsamen Reisen und Abenteuern des Alltags unglaublich viel vom Leben gelernt.

Ich habe mein bis dahin stiefmütterlich behandeltes Studium abgeschlossen, bin sesshaft geworden und habe gelernt, dass es wundervoll sein kann, ein „Schloss“ zu wissen, zu dem ich nach jeder Reise zurück kehren kann.
Ich durfte erfahren, was es bedeutet mich komplett ohnmächtig zu fühlen und wie es sich anfühlt, dem Leben auch am Rande eines Abgrunds weiter zu vertrauen.
Ich habe gelernt was es bedeutet, mich wirklich einzulassen.
Und ich habe gelernt, was es bedeutet, loszulassen.

Wirkliche Freiheit, durfte ich erfahren!
Das bedeutet mir, frei von meinen eigenen Wünschen und Erwartungen tun zu können, was das Leben in jedem Augenblick von mir möchte.

Immer noch tanze und singe ich. Ich unterstütze Menschen dabei, scheinbar unlösbare Herausforderungen zu lösen.
In meinem kunterbunten Leben habe ich eine Schatztruhe mit wertvollen Erfahrungen gesammelt, die immer voller wird, je mehr ich davon teile.

2016

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